Der Geschäftsführer der Baltic Port Rail Mukran GmbH (BPRM), Tino Gerschler, hat sich zu Ende November in den Ruhestand verabschiedet und den „Staffelstab“ an Christina Stoll übergeben. Frau Stoll war bereits seit Juli dieses Jahres ebenfalls als Geschäftsführerin tätig und arbeitete zuvor seit der Gründung 2011 der BPRM als Dispatcher. Sie ist bereits seit 1987 am Standort Mukran bei der Bahn beschäftigt. Die BPRM ist mit 15 Mitarbeitern ein kleines Eisenbahnverkehrsunternehmen, das als Tochtergesellschaft des Mukran Port und der DESAG als „Letzte-Meile-Bahn“ im Fährhafen tätig ist.
Tino Gerschler verbrachte fast 40 Jahre seines Berufslebens am Standort Mukran und blickt damit auf die Hafengeschichte seit der Gründung zurück. Er startete als Technologe bei der Deutschen Reichsbahn im Fährkomplex Mukran im Januar 1986, mehrere Monate vor der Eröffnung der Eisenbahnfährverbindung Mukran - Klaipeda (ehem. Sowjetunion) am 2.10.1986. Ziemlich schnell wurde dem jungen Hochschulabsolventen viel Verantwortung übertragen. Nach nur drei Jahren war er als Abteilungsleiter Umschlag für ein Team von 830 Mitarbeitern verantwortlich. So viele Menschen waren damals allein mit der Umladung von Gütern von der russischen Breitspur auf die europäische Normalspur sowie der Umachsung von Güterwagen beschäftigt. Mit der Wende verlagerten sich Warenströme und damit veränderten sich auch die Geschäftsfelder des Hafens. Tino Gerschler durchlief unterschiedliche Stationen und Führungspositionen und blieb dabei immer der Eisenbahn und unserem Hafen treu! Seit 2014 war er Geschäftsführer bei BPRM. Heute steht die Hafenbahn auch dank des Engagements des ehemaligen Geschäftsführers des Fährhafens, Harm Sievers, auf soliden Beinen.
Darauf angesprochen, was ihm besonders in Erinnerung geblieben ist, erzählt er mit großer Begeisterung von dem Pilot Train, der 2019 aus dem zentralchinesischen Xian im Mukran Port ankam und seine Ziele in Deutschland in nur 13 statt der bisher üblichen 14 bis 16 Tage erreichte. Die Teilnahme an Bahntransporten über die „Neue Seidenstraße“ war eine Erfolgsstory für den Hafen Mukran und seine Tochtergesellschaften, die leider nur bis zum Ausbruch des Ukraine-Krieges währte. Gern und mit sichtbarem Stolz berichtet Tino Gerschler in diesem Zusammenhang von Verhandlungen zur Aufnahme der Chinatransporte im russischen Kaliningrad in 2019. Als dort von einigen teilnehmenden Partnern angezweifelt wurde, dass BPRM ein ernstzunehmender Verhandlungspartner für die russische Staatsbahn sei, entgegnete der Leiter der Kaliningrader Eisenbahn, dass es für die russische Staatsbahn nur zwei deutsche Eisenbahnverkehrsunternehmen gibt, mit denen sie zusammenarbeiten - die Deutsche Bahn AG und die BPRM.
Wir wünschen Herrn Gerschler alles Gute und bedanken uns, dass er seine Geschichte an dieser Stelle mit uns geteilt hat. Herr Gerschler wird in beratender Funktion dem Unternehmen weiterhin zur Verfügung stehen.