Mukran Port und chinesische Delegation beraten über „Neue Seidenstraße“

Sassnitz-Mukran, 29. August 2017 — Vertreter des Mukran Port und der Stadt Sassnitz empfingen Ende vergangener Woche die Delegation eines großen chinesischen Wirtschaftsunternehmens. Schwerpunkte des zweitägigen Besuchs auf der Insel Rügen waren die einzigartige Infrastruktur des Hafen- und Industriestandortes sowie Kooperationsmöglichkeiten in Bezug auf die „Neue Seidenstraße“. Der Mukran Port soll beim Wiederaufbau der Handelsroute zwischen Ostasien und Westeuropa eine wichtige Rolle als Verteilzentrum für den Ostseeraum übernehmen.  

„Durch die Abwicklung internationaler Projekte hat der Mukran Port mittlerweile sogar in China Aufmerksamkeit erregt. Nach dem Besuch sind beide Seiten bestrebt, in Zukunft auf verschiedenen Ebenen zu kooperieren“, zog Harm Sievers, Geschäftsführer der Fährhafen Sassnitz GmbH, eine positive Bilanz. Zu diesem Zweck wurde ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, auf dessen Grundlage beide Seiten bei der Logistik der „Neuen Seidenstraße“ und gegebenenfalls bei industriellen Großprojekten sowie der Hafenentwicklung zusammenarbeiten wollen. Das chinesische Unternehmen ist unter anderem in der Planung, Finanzierung und dem Infrastrukturausbau sowie im internationalen Projektmanagement tätig.

Die Delegation informierte sich unter anderem zu hafeninternen Prozessen bei der Umsetzung von Großprojekten wie den Nord Stream-Pipelines, der Produktion von Betonteilen für die Kopenhagener Metro oder auch Offshore-Windparks. Auf großes Interesse bei den Besuchern aus der chinesischen Hauptstadt Peking stieß zudem die besondere Infrastruktur des „Westlichsten Cargobahnhofs der Transsibirischen Eisenbahn“ mit seinen umfangreichen Gleisanlagen sowohl für die Normal- als auch die russische Breitspur. Der Hafen könne beim Aufbau der „Neuen Seidenstraße“ als wichtiges Verteilzentrum für den Ostseeraum dienen, so die beiderseitige Einschätzung. Die Baltic Port Rail Mukran GmbH, ein Tochterunternehmen der Fährhafen Sassnitz GmbH, arbeitet schon seit längerem im Rahmen der „Group of European TransEurasia Operators and Forwarders“ (GETO) aktiv an der Wiederbelebung der historischen Handelsroute.

Während des zweitägigen Besuchs standen neben intensiven Gesprächen und einer Hafenbesichtigung auch ein Besuch im Sassnitzer Rathaus und der Eintrag im Buch der Stadt auf dem Programm. Sassnitz pflegt seit mittlerweile über zehn Jahren Beziehungen nach China, genauer zur im Osten des Landes gelegenen Stadt Huai'an, mit der ein Partnerschaftsvertrag besteht. Eine Rundfahrt auf Rügen mit Besichtigung der vielen Sehenswürdigkeiten bildete den kulturellen Teil des Besuchs.

Über den Mukran Port                                                                                                                                                   
Der östlichste Tiefwasserhafen Deutschlands ist für alle im Ostseeraum operierenden Schiffsklassen zugänglich. Der Hafen liegt unmittelbar an der offenen See und ermöglicht der Schifffahrt damit eine unkomplizierte Ansteuerung. Deshalb sind zeitraubende Revierfahrten nicht notwendig, eine Lotsenpflicht besteht ebenfalls nicht. Im Hafen- und Bahnhofsbereich stehen insgesamt rund 90 Kilometer Gleisanlagen zur Verfügung.

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